Schön, dass du dich für die Inhalte interessierst mit denen wir uns beschäftigen bzw. herausfinden willst, welche diese sind. Uns ist es wichtig mit unseren Angeboten nicht (noch mehr) lose Gedanken und Fragen in die weite Welt zu schicken. Stattdessen versuchen wir eher der Informationsflut und der damit oft einhergehenden Überforderung entgegenzuwirken, indem wir uns bemühen, unsere Überlegungen möglichst übersichtlich zu präsentieren und miteinander in Beziehung zu setzen. Dabei schätzen wir uns glücklich auf der Arbeit und dem Wissen unzähliger Menschen aufbauen zu können.
Inhaltsverzeichnis
Positionierung
Wie eine Person die Welt betrachtet, wird maßgeblich von ihrer Sozialisation und gesellschaftlichen Position geprägt, also davon, wo und wie diese Person aufwächst, was ihr beigebracht wird, wie sie von ihren Mitmenschen behandelt wird etc. Eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen gesellschaftlichen Positionierung ist unserer Meinung nach daher wichtig um sich gemeinsam kritisch mit der Gesellschaft beschäftigen zu können. Denn auf Grund unserer verschiedenen Positionierungen und Perspektiven können wir uns nur gemeinsam (also mit möglichst vielen Menschen) ein einigermaßen zutreffendes Bild der Welt machen und Gesellschaft auch nur gemeinsam gestalten, zu mindestens wenn sie allen gerecht werden soll.
Unsere Position in der Gesellschaft beeinflussen zum einen die Kapazitäten, die uns für die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen zur Verfügung stehen. Für die vielen Menschen, die von vielfältigen Diskriminierungen betroffen sind und ihre Energie und Zeit dafür ver(sch)wenden müssen ihre Lebensgrundlagen und gesellschaftliche Teilhabe zu erkämpfen, ist es tendenziell schwieriger sich in den von privilegierten Menschen dominierten politischen Arenen (also z.B. Parteien und Parlamente, aber eben auch soziale Bewegungen) durchzusetzen.
Zum anderen bilden unsere Sozialisation und unserer gesellschaftliche Position die Grundlage für unser Denken. Für viele sind die Voraussetzungen zur kritischen Auseinandersetzung mit sich und der Welt durch den historisch gesehen relativ niederschwelligen Zugang zu Bildung und Informationen heute zwar ganz gut. Aber folgenreiche Ideen wie z.B. die von weißer Überlegenheit, der Trennung von (zivilisierten) Menschen und (wilder) Natur, von Eigentum und von Heteronormativität werden dem Großteil der Menschen in den sogenannten westlichen Gesellschaften durch ihre Erziehung, Bildung und Umwelt so tief eingeschrieben, dass sie selbst durch die nötige kontinuierliche kritische Auseinandersetzung nur schwer zu verbannen sind.
Grundannahmen & Vision
Aufgrund unserer eigenen Positionierung haben wir das Privileg uns im Studium und in aktivistischen Kontexten viel mit uns und unserer Gesellschaft beschäftigen zu können. Unsere Auseinandersetzung wird dabei von unseren Antworten auf sehr grundlegende Fragen geprägt: Kann ich bewusst handeln? Hat das Leben einen Sinn? Lässt sich Gesellschaft bewusst gestalten? Wie ist mein Verhältnis zur Welt? Ob bewusst oder unbewusst haben wir auf diese Fragen ja Antworten oder zu mindestens lose Gedanken, die unsere weitere Auseinandersetzungen beeinflussen.
Für unsere Überlegungen zu unseren Lebens-, Kollektiv- und Gesellschaftsformen sind folgende Annahmen zentral:
- Wir können bewusste Entscheidungen treffen und gemeinsam Gesellschaft gestalten.
- Gesellschaftliche Veränderungen lassen sich nicht voraussagen oder planen. Deshalb müssen wir gemeinsam alles mögliche ausprobieren, aber sollten uns dabei über unsere Utopien und Transformationsstrategien verständigen und versuchen aus Geschichte(n) zu lernen.
Außerdem haben wir bei unseren Überlegungen eine Vision vor Augen: Ein herrschaftsfreies und gutes Zusammenleben für alle!
Fragestellungen
Wenn wir uns unserer Positionierung bewusst sind, können wir auf Basis unser Grundannahmen nun überlegen, mit welchen Fragen wir uns beschäftigen sollten, um unserer Vision näherzukommen. Dabei fallen uns allen wahrscheinlich unglaublich viele Fragen ein. Da wir persönlich dann schnell überfordert sind, war es uns ein Anliegen diese Fragen etwas zu sortieren und zu verstehen in welchem Zusammenhang sie stehen. Das bisherige Ergebnis ist folgendes Schema, bei dem die Kategorien Status Quo, Utopie, Transformation, Praxis & Reflexion im Zusammenhang mit den drei Ebenen der persönlichen Lebensweise (Lebensformen), der kollektiven Zusammenhänge (Kollektiveformen) und der gesellschaftlichen Ebene (Gesellschaftsformen) eine Systematisierung von Fragestellungen ermöglichen:
Die in der Tabelle eingefügten Fragen sollen nur als Beispiele dienen, um das Schema etwas anschaulicher zu machen. Genaueres zu den einzelnen Ebenen findest du auf der jeweiligen Seite.